Bericht Schwarzwälder Bote
Mit Liedern, Chorälen und Spirituals stimmte der Liederkranz Hallwangen auf das Osterfest ein und begeisterte das Publikum bei zwei Konzerten in der Kirche Engeltal in Hallwangen und in der Kirche St. Maria Königin der Apostel in Baiersbronn.
Mit dem hebräischen Kanon „Hineh mah tov“ eröffnete der Liederkranz Hallwangen unter der Leitung von Ralf Heckner den Konzertabend in der voll besetzten Hallwanger Kirche. Der Dirigent begrüßte die zahlreichen Zuhörer und führte danach durchs Programm, heißt es in einer Mitteilung des Liederkranzes.

Der Liederkranz Hallwangen mit Dirigent Ralf Heckner bei seinem Konzert in der Kirche Engeltal. Foto: Liederkranz Hallwangen
Ein gesungener Friedensgruß
Es folgten das israelische Volkslied „Shalom aleichem“ – ein gesungener Friedensgruß – und danach „Meine Zeit steht in deinen Händen“, „Zeit ist Gnade“ und „Von guten Mächten“ von Dietrich Bonhoeffer. Dazwischen wurden besinnliche und nachdenkliche Texte zu den Themen Zuversicht und Hoffnung vorgetragen.
Chor und Konzertbesucher singen gemeinsam
Gemeinsam mit den Besuchern sang der Liederkranz „Strahlen brechen viele“. Es folgte der norwegische Gospelsong „Du er hellig“ (You are holy), den der Chor zunächst auf Norwegisch und dann auf Englisch sang. Ralf Heckner übernahm den Solopart und begleitete den Chor am E-Piano. Zunächst stimmten die Männer das schwungvolle „Calypso Gloria“ an, in das die Frauen dann einstimmten.
Den Abschluss des ersten Teils des Konzerts bildete der anspruchsvolle Kanon „Ich will den Herrn loben“ von Georg Philipp Telemann, bei dem der Liederkranz Hallwangen sein ganzes Können unter Beweis stellte, heißt es weiter.
Gute Stimmung schwappt auf Gäste über
Bei „Gott gab uns Atem, damit wir leben“ hatte die Gemeinde ein weiteres Mal die Gelegenheit zum Mitsingen bevor der Chor das Konzert mit anspruchsvollen A-cappella-Stücken wie „Befiehl du deine Wege“ aus der Matthäus Passion von Johann Sebastian Bach und „Heilig Heilig“ von Franz Schubert mit einem umfangreichen Klangbild fortsetzte. Heckner dirigierte mit kleinen, klaren Gesten und dem Chor war die Begeisterung an der Musik förmlich anzusehen, heißt es in der Mitteilung. Und die Stimmung schwappte auf die Besucher über.
Viel Beifall für den singenden Dirigenten
Mit dem irischen Reisesegen „Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen“ endete der erste Teil des Konzerts. Der zweite begann mit dem Spiritual „Oh Mary don’t you weep“, von Ralf Heckner abermals am E-Piano begleitet. Für seine „raumfüllenden Klavierklänge und seinen tollen Solopart“, so der Liederkranz, gab es großen Beifall.
Mit dem Segenslied „The Lord bless you and keep you“ endete ein beeindruckender Konzertabend. Bei diesem Stück schwoll die Musik zum Ende hin an und entlud sich in einem vielstimmigen Amen. Mit dem südafrikanischen Kirchenlied „Masithi Amen“, das ganz leise begann, immer mehr anschwoll, um am Ende wieder zart und leise zu enden, verabschiedete sich der Liederkranz Hallwangen von den Konzertbesuchern, die sich mit viel Applaus für die Musikstücke aus unterschiedlichen Stilrichtungen in sechs Sprachen bedankte.
Das Konzert wurde in der katholischen Kirche St. Maria Königin der Apostel in Baiersbronn wiederholt.
Die Ausrichtung der Versammlung übernahm der MGV „Liederkranz“ 1902 Weitingen.
Nach der Begrüßung von Chorverbandspräsidentin Monika Braun-Witt in der Buchsteighalle sang der Männerchor herzerfrischende Lieder.

Roland Schneider, Vorstand und Organisator, stellte seinen Verein mit humorvollen Worten vor.
Ortsvorsteher Rainer Himmelsbach berichtete mit Stolz und Begeisterung über Weitingen – der mit rund 1.869 Einwohnern zweitgrößte Ortsteil der Gemeinde Eutingen im Gäu.
Charakteristisch für Weitingen ist die ausgeprägte Vereinstruktur.
Begleitet mit einfühlsamen Worten von Hermann Friedrich, Stellvertreter des Chorverbandes, gedachte die Versammlung der verstorbenen Mitglieder.
Ausblick auf das Chorevent „Tage der Stimmen“
In ihrem Bericht ging die Vorsitzende auf das in diesem Halbjahr stattfindende Chorevent „Tage der Stimmen“ ein. 21 Chöre mit über 500 SängerInnen werden dieses Megaevent mit ihrem individuellen Liedgut erklingen lassen.
Von Klosterreichenbach über Loßburg bis Nagold, wo am 24. Juni die Abschlußveranstaltung stattfindet, werden Chöre und Ensembles ab Anfang Mai bei Auftritten an verschiedenen Orten mitwirken.
Für die teilnehmenden Chören wurde der Förderantrag „Impuls“, ein Programm für Amateurmusik in ländlichem Raum, gestellt.
Bei einer Informationssitzung des Schwäbischen Sängerbundes in Wernau konnte Monika Braun-Witt über Gründungszuschüsse der Chorjugend sowie Angebote von Jugendleiterausbildungen berichten. Der Landesverband des Verbandes Deutscher Konzert-Chöre ist seit Januar 2023 Mitglied im Landesmusikverband. Das Pilotprojekt Chorakademie läuft seit 2 Jahren, dazu gibt es gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit im Bildungsbereich. Um ausreichend ChorleiterInnen für die Zukunft zu haben werden verschiedene Einstiegs- und Leistungskurse angeboten.
Hermann Friedrich informierte sehr ausführlich über den Stand der Strukturreform. Die Chorverbände Kniebis Nagold, Hermann-Hesse Calw und Chorverband Pforzheim Enzkreis werden fusionieren und sich den Kreisgrenzen anpassen. Daraus soll ein neuer Chorverband, der „CV Nordschwarzwald“, mit ca. 114 Vereinen, entstehen. Der Satzungsentwurf hierzu wurde von der Versammlung angenommen.
Das Präsidium erfuhr volle unterstützung der Versammlung
Ernst Schanz nahm die Mitglieder mit in die Welt der Zahlen und zog Bilanz für die Jahre 2022 und 2023. Karin Killinger bescheinigte eine einwandfreie und tadellose Buchführung. Die Entlastung des Präsidiums, die Ortsvorsteher Rainer Himmelreich vornahm, wurde einstimmig ausgesprochen.
Oliver Pütz aus Starzach gab Auskunft über das Verwaltungsprogramm Overso und bot bei der Handhabung seine Unterstützung an.
Südamerikareise muss mangels essenzieller Männerstimmen leider abgesagt werden
Nicht ganz ohne Enttäuschung teilte die Chorverbandspräsidentin der Versammlung mit, daß die Südamerikareise mangels ChorsängerInnen abgesagt wurde. Es würde an Männerstimmen fehlen. Auch ist die erforderliche Anzahl der Reisenden sei nicht erfüllt worden. Es ist jedoch ein Projektchor am Entstehen, der sich aus den bisherigen Mitgliedern der Südamerikareise und weiteren interessierte Personen resultiert.

Die wunderschön renovierte Buchsteighalle war gut besucht. begeistert lauschte man den Liedern des Männerchores Foto: Bertes
Zu den Highlights in diesem Jahr zählen, außer das Chorevent „Tage der Stimmen“, die 150jährigen Jubiläen der Liederkränze Haiterbach und Egenhausen.
Der Schwäbische Sängerbund feiert 2024 in Göppingen eine Großveranstaltung mit Chören sein 175. Bestehen.
Der Deutsche Chortag findet 2025 in Nürnberg statt.
Passend zu der Veranstaltung sang der Männerchor, das durch Frank Sinatra bekanntgewordene Chanson „Mein Weg, auf meine Art und Weise“ (My Way).

von links nach rechts:Wolfgang Armbruster (Beirat), Gaby Mitschke (Protokolle), Roland Schneider (Vorstand MGV Weitingen), Bärbel Jedele (Bezirk Gäu), Monika Braun-Witt (Chorverbandspräsidentin), Hermann Friedrich (Stellvertreter), Ernst Schanz (Geschäftsstelle und Kasse).

Vorstand vom MGV Weitingen Roland Schneider und Chorverbandspräsidentin Monika Braun-Witt haben nach der Versammlung gut lachen!
Der MGV Weitingen lädt am 15. April zu seinem Jahreskonzert in der Buchsteighalle ein.
Bericht Monika Braun vom Schwarzwälder Boten

Foto: Monika Braun, SchwaBo
Der Baiersbronner Popchor „Colours of Music“ und der Popchor „Once Again“ aus Bondorf überzeugten mit einer bunten musikalischen Mischung bei ihrem Konzert in Baiersbronn.
Der Baiersbronner Popchor „Colours of Music“ gab nach langer Corona-Pause wieder ein mitreißendes Konzert in der Schwarzwaldhalle. Als Gastchor war der Popchor „Once Again“ aus Bondorf gekommen.
Und beiden Chören war ihre Freude, endlich wieder vor Publikum singen zu dürfen, anzumerken. Der bunte Mix aus bekannten Liedern und die Harmonie beider Chöre machten den Abend zu einem musikalischen Erlebnis.
Der Vorsitzende des Sängerbunds, Christian Bruder, begrüßte die Gäste und erklärte, dass mit dem Konzert das 20+1-jährige Bestehen des Popchors gefeiert werde. „Lange hat es gedauert, bis wir endlich wieder auf der Bühne stehen durften, und es war ein harter Kampf, dass der Chor überhaupt bestehen bleibt“, so Bruder. Er kündigte einen Querschnitt aus 21 Jahren aktiver Popchorarbeit an und versprach, für jeden musikalisch etwas im Angebot zu haben.
Akteure mit Hingabe bei der Sache

Foto: Kläger
Die Sängerinnen und Sänger des Popchors legten sich ordentlich ins Zeug. Die bekannte Abba-Hymne „Thank you for the Music“ wurde schwungvoll gesungen, besinnliche und gefühlvolle Songs wie „What a Wonderful World“ präsentierte der Chor mit Hingabe.
Chorleiter Thomas Früchtl überzeugte mit einer perfekten Klavierbegleitung, und Andy Morlok hatte das Schlagzeug fest im Griff, sodass auch sein hörenswertes Solo im bekannten Toto-Song „Africa“ für Extra-Applaus sorgte.

Thomas Früchtl am Klavier, im Hintergrund Andy Morlok am Schlagzeug Foto: Kläger
Peter Kaltenbach, Uschi Fuchs und Tanja Härtel übernahmen die Anmoderationen einzelner Stücke.

Foto: Kläger

Foto: Kläger
Der Popchor aus Bondorf unter der Leitung von Bettina Zens hatte sich das Thema New York vorgenommen und sang unter anderem „Ich war noch niemals in New York“ von Udo Jürgens. Claudia Tiedemann begleitete am Klavier, und die musikalischen Gäste gaben eine überzeugende Kostprobe ihres Könnens.
Nachdem sich die Besucher in der kurzen Pause mit Getränken und selbst gemachten Gratishäppchen gestärkt hatten, ging es locker im zweiten Teil weiter. Nach der Pause war nochmals der Baiersbronner Chor an der Reihe, bevor dann als großes Finale der gemeinsame Auftritt der beiden Chöre auf dem Programm stand.
Stimmgewaltig und mit Leidenschaft
Stimmgewaltig und mit viel Leidenschaft trugen die Sänger Lieder wie das bekannte „Hallelujah“ von Leonard Cohen vor. Mit den Fingern geformte Herzen gab es bei „All you need is Love“. Ein eigens komponiertes Lied zum Jubiläum bildete den fulminanten Schluss des abwechslungsreichen Programms.

Beide Chöre genossen den gemeinsamen Auftritt Foto: Kläger
Viel Applaus als Lohn für die Akteure
Die vom Publikum geforderten Zugaben gaben die strahlenden Sänger gerne. Ihr Lohn war viel Applaus für ein kurzweiliges Konzert. Die ansteckende Gesangsfreude der Akteure und die bekannten Lieder, dazu die professionelle Begleitung am Klavier und am Schlagzeug, machten das Konzert zu einem hörenswerten Ganzen und den gesamten Abend zu einem Erfolg.
Zum Abschluss gab es natürlich noch eine Geburtstagstorte

Die vielen Kerzen wurden von Claudi + Christian Bruder sowie Thomas Früchtl ausgeblasen Foto: Kläger
Gönnen Sie sich eine kleine Auszeit vom Alltag – Herzliche Einladung zum Kirchenkonzert 2023
Der Liederkranz Hallwangen gibt am Samstag, 25. März um 17 Uhr ein Kirchenkonzert in der Ev. Kirche Engeltal in Hallwangen.
Die zweite Aufführung des Kirchenkonzerts gibt der Liederkranz Hallwangen einen Tag später, am Sonntag, 26. März um 17 Uhr in der Kath. Kirche St. Maria Königin der Apostel in Baiersbronn.
Chorleiter Ralf Heckner hat ein abwechslungsreiches Programm aus bekannten und unbekannteren Titeln zusammengestellt – darunter internationale Friedens- und Segenslieder – die sowohl a cappella, als auch mit Klavierbegleitung aufgeführt werden.
Hochmotiviert probt der Chor seit vielen Monaten die deutschen, englischen, norwegischen, hebräischen und lateinischen Stücke.
Das Konzert soll Sie hoffnungsvoll auf das Osterfest einstimmen und eine kleine Auszeit vom Alltag bieten. Wir möchten Ihre Augen zum Leuchten bringen und ein Strahlen auf Ihre Gesichter zaubern. Halten Sie eine kurze Zeit inne, lassen Sie einen Moment die Seele baumeln und genießen Sie einfach! Singen Sie gerne mit!
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Auf dem Programm stehen u.a. die Stücke:
Sanctus (Heilig Heilig ),Calypso Gloria, Shalom aleichem,
Oh Mary, Don´t you weep, The Lord bless you and keep you, Du er Hellig (You Are Holy), Ich will den Herrn loben
Es ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Die Gesamtleitung hat Ralf Heckner.
Wir freuen uns über einen zahlreichen Besuch.

Überalterung, Vereinsmüdigkeit, elektronische Medien sowie deren Überangebot an Unterhaltung und damit Freizeitbeschäftigung machen es heute schwer, junge Menschen für den Gesang zu begeistern. Waltraud Seidel versucht es trotzdem.

Wenn es nach Waltraud Seidel geht, dann soll dem Jugendchor „Sweet Voices“ frisches Leben eingehaucht werden. Foto: Sweet Voices
Loßburg – Seit mehr als einem Jahr bemüht sich Seidel, einen kreisweiten Chor für Jugendliche ab 14 Jahren zu installieren. Wieder, muss man sagen, denn vor der Corona-Pandemie sei die Welt fast noch in Ordnung gewesen.
„Ich bin der festen Überzeugung, wenn die Jugendlichen erst einmal da sind und sich auf das ›Abenteuer Singen‹ einlassen, werden sie bleiben“, sagt Seidel, Leiterin der „Jungen Chöre Loßburg“. Sie zählt auf die Mithilfe der Eltern und hofft, dass sie die Flyer, die fast überall im Kreis ausliegen, mit nach Hause nehmen und ihre Kinder ermutigen, es auszuprobieren. Mehr sei es nicht. „Einfach mal schauen, ob es einem gefällt, ob einem die Gleichaltrigen zusagen, ob das vielleicht genau das Hobby ist, nach dem man gesucht hat.“
Chorverband um die Hälfte geschrumpft
Sie ist überzeugt: „Kinder singen immer gerne.“ Sind sie von Kindesbeinen an dabei, bleiben sie es auch meist, vorausgesetzt, ihnen wird eine Alternative zum Kinderchor angeboten, aus dem sie mit der Zeit naturgemäß herauswachsen. Für einen Erwachsenenchor seien Teenager aber zu jung. Selbst für die „No Limits“, den Chor für junge Frauen, seien 14-Jährige einfach zu jung. Deshalb gibt es nun die Initiative, den Jugendchor „Sweet Voices“ wiederzubeleben.
Dass Seidel mit diesem Problem nicht alleine ist, zeigen die Statistiken. Bestand der Chorverband Kniebis-Nagold vor 20 Jahren noch aus fast 2000 aktiven Mitgliedern, so ist diese Zahl aktuell um 50 Prozent niedriger. Manche Chöre haben sich ganz aufgelöst. „Die Landschaft der Laienchöre hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert“, sagt Hermann Friedrich, zweiter Vorsitzender des Chorverbands Kniebis-Nagold. Die demografischen Veränderungen der Gesellschaft haben Wirkung gezeigt, ebenso die ökonomischen und individuellen Strukturen oder Belange. Dazu habe die Pandemie für viele einen letzten Anstoß gegeben, nicht mehr aktiv weiterzusingen.
Schulstress und Sorgen vergessen
Auch Seidel musste das feststellen. „Wir durften fast zwei Jahre lang keine Proben abhalten.“ Waren die Kinder in der ersten Zeit traurig darüber, merkten sie mit der Zeit, es geht auch ohne. „Das Handy bot Unterhaltung genug.“ Sind die Kinder erst einmal weg, sei es schwierig, sie zurückzugewinnen. Wenn diese Hürde überwunden ist, dann werden die Jugendlichen bleiben, ist Seidel überzeugt, denn: „Im Chor kann man Freunde treffen oder neue gewinnen, man hat gemeinsam Spaß, lernt neue Lieder kennen, viele wachsen über sich hinaus, tauchen ab in die Welt der Musik, vergessen dabei Schulstress und Sorgen.“
Im Kinderchor seien es genügend Mädchen und Jungen. Seidel betreut im Moment 30 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. Auch beim Frauenchor „No Limits“ seien nach der Pandemie alle wiedergekommen. „Hier gibt es ein anderes Problem“, sagt Seidel lachend: „Wir haben einen Mama-Boom.“ Zehn Sängerinnen der „No Limits“ haben im vergangenen Jahr ein Baby bekommen und sie können nur noch unregelmäßig zu den Proben kommen. Jedoch habe keine der Frauen dem Chor den Rücken gekehrt, alle 32 seien geblieben.
Nur noch drei Mädchen übrig geblieben
Einzig und allein der Jugendchor sei zusammengeschrumpft. Waren es einst 25 Jugendliche, die dort gesungen haben, haben vier der über 20-Jährigen zu den „No Limits“ gewechselt, doch von den anderen seien nur noch drei Mädchen übrig geblieben, die so gerne im Chor singen würden, für den Kinderchor jedoch zu alt und für den Frauenchor zu jung sind. Alle anderen haben sich nicht mehr gemeldet, waren nicht mehr greifbar. „Schade“, findet Seidel, lässt sich aber nicht entmutigen. Noch einmal will sie es probieren, lädt für Freitag, 20. Januar, um 17.45 Uhr zum Kennenlernen ins Foyer der Gemeinschaftsschule Loßburg ein. Sollten sich genügend melden, wird wieder jeden Freitag von 17.45 bis 18.30 Uhr geprobt. Die Einladung gilt für alle Jugendlichen ab 14 Jahren aus dem ganzen Kreisgebiet.
Auch Friedrich setzt große Hoffnung auf diesen Jugendchor. Die heutigen Zeiten verlangten Offenheit für neue Strukturen und Unternehmungen. Seidel sei diesbezüglich schon immer eine Vorreiterin gewesen. Sie habe nie an alten Zöpfen festgehalten und ihre Konzerte seien schon lange kein Geheimtipp mehr.
Umstrukturierung des Schwäbischen Chorverbands
Der Schwäbische Chorverband will den Schwierigkeiten auch durch eine Umstrukturierung seiner bislang 23 Verbände begegnen. Aus 23 werden vermutlich bis zum 175-jährigen Jubiläum im Jahr 2024 etwa elf oder zwölf neue, dann aber größere Verbände. Die frühere Orientierung an ehemaligen Oberamtsgrenzen soll fallen. An diese Stelle werden die modernen Kreisgrenzen treten.
Bärbel Altendorf-Jehle, Schwarzwälder Bote


Bericht von Peter Morlok, Schwarzwälder Bote, vom 13.11.2022
Bildechingen wird derzeit vom „König Keks“ regiert. Eine bitter-süße Herrschaft, die, wie soll es auch anders sein, am Ende gut ausgeht
Horb-Bildechingen – Bei der Premiere des Kinder-Musicals erlebten einige hundert restlos begeisterte Schüler aus den umliegenden Schulen tolle zweieinhalb Stunden allerbester Unterhaltung. Musik, Tanz, Gesang und teilweise mehr als witzige Texte und Dialoge gab es live gespielt und gesungen zu hören. Die rund 50 jungen Sängerinnen und Sänger des Jugendchores und der beiden Kinderchöre haben in den Monaten der Vorbereitungszeit mit den Solisten und dem Chor intensiv geprobt um mit ihren drei Aufführungen den Erfolg, den man bereits 2018 feiern durfte, nochmals zu wiederholen. Wie gut sie das dann gemacht haben, hörte man sehr deutlich an den Applaus-Raketen der Stufe Drei, die das Premierenpublikum mehr als nur einmal starten ließ.
Ein Jubiläums-Zuckerle
Im Rahmen der 100-Jahr-Feier des Chorwerks Bildechingen, wie der Liederkranz seit 2021 heißt, knüpften die Vereinsverantwortlichen nochmals an diese Erfolgsstory an. Die Requisiten, die vor vier Jahren aufwendig gebaut wurden, waren ebenso wie ein großer Teil des Kostümfundus und weiterer Basiselemente noch da, und so bot sich die Wiederaufführung des Stückes, das Peter Schindler geschrieben hat, geradezu an. Nur die Aufführungsrechte musste man neu kaufen.
Die örtliche Turn- und Festhalle wurde am Freitag und Samstag in eine Musicalbühne verwandelt. Professionelle Bühnenbilder entführten die Besucher im ersten Akt in den Thronsaal des süßen Königreichs „Krokantien“.
Singen über Süßes
Dort wartet König Keks, der ausschließlich Süßes liebt und isst, am St.-Krokantius-Tag auf seinen Sohn Prinz Nougat, der von einer Süßwarenforschungsreise zurückkehrt.
Der Plan vom König sah vor, ihn an diesem Tag mit einer süßen Prinzessin zu verheiraten. Doch wie das Leben so spielt, kam es anders als geplant. Der Prinz hat während seiner Weltreise die „scharfe“ Oliva Pfefferkorn von den Chili-Inseln kennengelernt und sich in sie verliebt.

Erst kloppen, dann sich gemeinsam freuen
Da konnten Gräfin Glukosa von Biskuit, Herzogin Marzipania von Mandelburg oder Prinzessin Karamella von und zu Knuspringen noch so um den Prinz kämpfen, sein Herz gehört seiner Oliva. Wäre der arme König Keks nicht schon genug damit gestraft, dass sich sein Sohn in eine „Herzhafte“ verliebt hat, bringt das Ober-Gummibärchen Gelatino die Schreckensbotschaft, dass das Böse Brösel im Baumkuchenwald wieder einmal sein Unwesen treibt.

Baronin Olivia Pfefferkorn – Emma Rosenberger – schmachtet das Lebkuchenherz ihres Prinzen Nugat an.
Ein Brösel sorgt für Spannung
Prinz Nougat und seine treue Garde der Gummibärchen ziehen im zweiten Akt in den Wald und wollen das böse Brösel besiegen. Doch sie marschieren allesamt in einen Hinterhalt und werden karamellisiert.

Das böse Brösel hat die Gummibären karamellisiert.
Nun ist guter Rat teuer, doch Gelatino, der sich aufgrund eines hartnäckigen Schnupfens nicht von den ausgelegten Schokotrüffeln verführen ließ und als einziger der Gummibärchen-Armee noch aktiv ist, fährt auf die Chili-Inseln in den Palazzo Peperoni. Dort möchte der Baron Pfefferkorn seine Tochter mit einem Mann verheiraten, der seiner Meinung nach zu ihr passt. Also betreten nacheinander Ritter Metzel von der Schlachtplatte, Sultan Curry Muskat von den Safran-Inseln und der Gulaschkanonenbaron die Bühne.

Noch brutaler kann man sich als Freier keinen Korb einfangen wie hier der Gulaschkanonenbaron.
Besondere Strafe: Karamellisieren!
Doch sie holen sich alle einen Korb von der feurigen Oliva. Diese hat zuvor von Gelatino erfahren, dass ihr Herzallerliebster karamellisiert wurde und hatte deshalb ganz andere Dinge im Kopf, als einen der drei Freier zu heiraten. Gemeinsam machen sich Baronesse und Gummibärchen wieder auf in den Baukuchenwald und besiegten dort mit einer List und einem Sack voll Pfeffer das böse Brösel.

Gelantino und Baronesse Olivia sind sich einig, dass sie Krokantien vom Bösen Brösel befreien müssen.
Das Brösel verwandelt sich in einen Pfefferkuchen, der Süßes und Würziges ideal zusammenbringt, und wurde so zur Hochzeitstorte von Baronesse Oliva Pfefferkorn und Prinz Nougat. Und auch die Regierungs-Chefs vertrugen sich, nachdem sie sich Saures gegeben hatten und mit Zucker- und Salzstange aufeinander losgegangen waren.
Am Ende der Generalprobe feierte Peter Straub mit seinem gesamten Team vom „Chorwerk“ einen vollen Erfolg, auch wenn das Geschehen auf der Bühne oft hinter Nebelschwaden verborgen blieb.
Zum herbstlichen Liederabend mit Ehrungen, unter Leitung von Chorleiter Michael Kalmbach, hatte der Liederkranz Pfrondorf eingeladen und zahlreiche Liebhaber der Chormusik waren gekommen.
Zur Begrüßung gab es für jeden Gast ein Glas Sekt.
Empfangen wurde das Publikum mit dem Lied „Willkommen“ durch den Liederkranz Pfrondorf.
Die Vorsitzende des Vereins, Gisela Renz, begrüßte die Zuhörer und freute sich, dass doch so viele Besucher aus den benachbarten Orten gekommen sind. Danach intonierte der Liederkranz mit „Erlaube mir fein`s Mädchen“ von Brahms und „Oh du schöner Rosengarten“ Volkslied aus Lothringen zwei Lieder rund um den Garten und schlossen den ersten Block mit „Bunt sind schon die Wälder“ stimmungsvoll ab.
Anschließend gab es ein abwechslungsreiches Programm von Heimat- Berg- und Abendliedern, die der Liederkranz und der Männerchor aus Mindersbach/Rohrdorf vortrugen.
Im Rahmen des Liederabends wurden durch Frau Braun-Witt, Vorsitzende des Chorverbandes Kniebis-Nagold, die aktiven und passiven Vereinsmitglieder geehrt, welche dem Liederkranz schon viele Jahre angehören.

Foto: Kalmbach
Besonders geehrt wurden Werner Müller für 70 Jahre und seine Frau Christa für 50 Jahre aktive Sängertätigkeit mit der Urkunde des deutschen Chorverbandes.
Den schönen Abend schlossen dann die Männer der Chorgemeinschaft mit den Liedern „Württemberger Wein“, „Lustig ihr Brüder“, „Der neue Jahrgang“ und „Aus der Traube in die Tonne“ ab.
Im Anschluss gab es noch die Gelegenheit zum gemütlichen Beisammensein.
Zu Beginn der Herbstferien ging es für den Jugendchor Bildechingen unter der Leitung von Peter Straub nach Rom, um in der Hauptstadt Italiens das Zeitgeschehen des damaligen römischen Reichs besser kennenzulernen.
Da die Konzert- und Kulturreise ursprünglich im Herbst 2020 geplant war, durch die Pandemie allerdings nicht stattfinden konnte, war die Vorfreude bei den 31 Sänger*innen und den 9 Begleiter*innen aus dem Vorstandsteam des Chorwerks umso größer.
Nach einer guten Fahrt mit dem Bus der Reisefirma Schweizer und nettem Willkommenheißen im zentral gelegenen Hotel Re Testa, startete das geplante Programm am Sonntagmorgen.

Im Petersdom
Die beiden Messen, die der Chor in den bekanntesten Kirchen Roms, in der Lateranbasilika und dem Petersdom umrahmen durfte, sorgten direkt am ersten Tag bei allen für einen sensationellen Start in die aufregende Woche.
In der ältesten christlichen Kirche und unter der gigantischen Kuppel des Petersdoms zu singen, war für die Jugendlichen eine große Ehre und eine unvergessliche Erfahrung. Aber auch die Gottesdienste und Konzerte in Sankt Paul vor den Mauern sowie im Pantheon waren für alle sehr erfolgreich und machten großen Spaß.

in St. Paul vor den Mauern
Besonders herzlich empfangen wurde die Gruppe im deutschen päpstlichen Institut Santa Maria dell´Anima. Dort freuten sich die Jugendlichen sehr darüber, die Messe nicht nur durch ihre musikalische Umrahmung, sondern auch durch verschiedene Lektorendienste mitzugestalten.
Auch die Begegnung mit Padre Peppino hat bei den Jugendlichen großen Eindruck hinterlassen. Der Priester besuchte oft das Kloster Heiligenbronn bei Salzstetten und ist daher eng mit der Heimat des Chores verbunden. Er ermöglichte ihnen ihre zahlreichen Auftritte in den wichtigsten Kirchen Roms und hielt auch die Messe im Pantheon.
Im Anschluss durften die Sänger*innen gemeinsam mit Padre Peppino hinter den Kulissen des Pantheons die Madonna Hodegetria aus dem siebten Jahrhundert bestaunen.
Neben zahlreichen Auftritten standen weitere kulturelle Programmpunkte auf dem Plan. Bei einer nächtlichen Stadtrundfahrt konnten die Jugendlichen die sonst so belebte Stadt mit ganz anderen Augen bewundern.
Selbstverständlich wurden auch die bekanntesten historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten Roms erkundet. Besuche am Kolosseum, Circus Maximus, Trevi Brunnen, spanischer Treppe sowie im Kapitol und im Vatikanstaat wurden vor allem durch kurze Präsentationen der Jugendlichen selbst besonders greifbar gemacht.
Im Forum Romanum und auf dem historischen Palatin begab sich das Chorwerk auf eine Zeitreise in die alte römische Stadt. Durch die Ausgrabungen und Ruinen konnten sie sich das Leben der Römer zur damaligen Zeit besonders gut vorstellen. Die Reise in die Vergangenheit ging in der ersten christlichen Katakombe Domitilla und auf den Pflastersteinen der Via Appia Antica weiter.

im Palatin
Für weitere Höhepunkte sorgten auch die spontanen Gesangseinlagen in den Gassen Roms, die nicht nur den Sänger*innen sondern auch den Zuschauenden große Freude bereiteten.
Die neun ereignisreichen Tage in Rom und die vielen Gänsehautmomente bleiben dem Chorwerk noch lange im Gedächtnis und waren für alle ein einzigartiges Erlebnis.
Unterstützt wurde die Reise von der Deutschen Chorjugend mit Fördermitteln des „Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP)“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Das Publikum singt begeistert mit
Liederkranz Hallwangen, Voice-Factory und Gäste genießen ersten Auftritt nach langer Pause.
Mit dem afrikanischen Kanon »Sisi Dolada« eroberten die Sänger des Liederkranzes Hallwangen die Bühne der Festhalle erst mals nach zweieinhalb Jahren Zwangspause zum gemeinsamen Auftritt mit Voice-Factory beim Herbstkonzert.
Das Publikum wurde sofort von den afrikanischen Rhythmen mitgerissen und klatschte begeistert mit.
Liederkranz-Vorsitzender Bernd Hiller begrüßte die Gäste in der Festhalle und übergab das Mikrofon dann an Chorleiter Ralf Heckner, der kurzweilig durch das Programm führte.
Mit »Junimond« von Rio Reiser, »Alles nur geklaut«von den Prinzen und dem »Ohrwurm« von den Wise Guys glänzte der Liederkranz durch Dynamik, Sprechgeschwindigkeit und saubere Aussprache.
Voice-Factory begeisterten mit den Titeln »Take me Home« von Pentatonix und »Water Under the Bridge« von Adele.
Im Zuge der Einstimmung auf das Thema »Liebe« in diesen Titeln unterstrich Ralf Heckner, wie viel ihm die gemeinsamen Chorproben in Hallwangen bedeuten.
Quiz als Überleitung Bei »Mamma Mia« und »New York, New York« war den Sängern vom Liederkranz die Begeisterung darüber, endlich wieder vor Publikum auftreten zu können, anzumerken.
Dies galt auch für Ralf Heckner, der die Chöre am Klavier begleitete und es schaffte, sie allein durch seine Mimik und minimales Dirigat durch schnelle, langsamere, laute und leise Passagen zu führen.
Bevor es in die Pause und ans – laut Bericht des Vereins reichhaltig bestückte Büfett ging, folgten die Ehrungen langjähriger Sänger der beiden Chöre.

Die geehrten Sänger von Liederkranz und Voice-Factory mit Bürgermeister Bernhard Haas (links), Hermann Friedrich vom Chorverband und Vorsitzendem Bernd Hiller (von rechts)
Den zweiten Teil des Programms begann Ralf Heckner mit einem Zitate-Quiz, bei dem der Lead-Sänger einer berühmten deutschen Band gesucht wurde. Nachdem dieser mit Campino erraten war,
war dies der Startschuss für Voice-Factory in die zweite Hälfte des Konzerts.
Sie sangen »An Tagen wie diesen« von den Toten Hosen und »So soll es bleiben« von Annette Humpe, und das Publikum sang begeistert mit.
Der Liederkranz glänzte mit »Leuchtturm« von Nena und dem »Rendezvous« von Oliver Gies.
Mit einem außergewöhnlichen Chorsatz des Titels »Happy Together« von den Turtles erfreute wiederum Voice-Factory.
Als letzter Liedblock folgte vom Liederkranz ein temperamentvoll vorgetragenes Beatles-Medley der Titel »Ticket to Ride«, »Penny Lane« und »Drive my Car«.
Das anschließend mal laut und temperamentvoll, mal leise und gefühlvoll a cappella vorgetragene afrikanische Stück »Masithi Amen« beider Chöre, in dem Ralf Heckner den Solopart übernahm, war der Höhepunkt des Konzerts.

Höhepunkt des Herbstkonzerts in der Hallwanger Festhalle: Liederkranz und »Voice-Factory« singen gemeinsam das afrikanische Stück »Masithi Amen«. Fotos: Liederkranz
Mit tosendem Applaus wurden die Sänger für ihr Können belohnt. Bernd Hiller dankte Chorleiter und Multitalent Ralf Heckner für seinen unermüdlichen Einsatz.
Den Rufen nach einer Zugabe kamen die Chöre gerne nach. Mit dem stimmgewaltigen »Männer« von Herbert Grönemeyer endete das Konzert. Chormitglieder und Gäste saßen anschließend noch lange in der Halle gemütlich zusammen